Handlettering: Triff mich unter dem Mistelzweig

Weihnachten ist traditionell. Ein jeder hat seine eigenen Riten, wie das Weihnachtsfest verbracht wird: Ob Kartoffelsalat zu Heiligabend oder gleich die fette Gans, ob gesungen wird oder spaziert, ob Brettspiele den Abend abschließen oder ein Weihnachtsfilm – jede Familie hat ihre eigene kleine Tradition.

Eine schöner Brauch ist der Mistelzweig. Hängt er über der Tür, müssen die Paare darunter sich küssen – auch das ist Tradition. Es kommt aus einer Zeit, als junge Leute nicht einfach über das Smartphone anbändeln konnten, und Tanzabende oder Mistelzweige zarte Möglichkeiten waren, das andere Geschlecht zu entdecken.

Der immergrüne Beerenzweig wird dabei mit einem Band über dem Türrahmen aufgehängt, zum Beispiel über der Eingangstür. Wenn ein Mädchen nun einem jungen Mann unter dem Mistelzweig begegnet, muss es geküsst werden – das besagt die Tradition! Anderenfalls könnte es passieren, dass das Mädchen auch im nächsten Jahr noch ledig bleibt …

So stehen Mistelzweige als Symbol für tausende klopfende Herzen. Grund genug, dass sich die kleine Kalligraphin für das Handlettering „Meet me under the mistletoe!“ entschied. In den Spruch kann man ja alles mögliche rein interpretieren. Aber vor meinem geistigen Auge verabreden sich zwei junge Menschen bewusst unter dem Mistelzweig, um ihren ersten Kuss nicht dem Zufall zu überlassen.

Ach ja, es gibt übrigens den Song „Meet me under the mistletoe“ von Countrysänger Randy Travis und sogar ein Buch von Abby Clements mit dem selben Titel.

Allerdings war ein Mistelzweig gar nicht so einfach aufzutreiben. Nach vier Blumenläden war meine letzte Anlaufstelle eine Floristikboutique, in die ich sonst keinen Fuß hineinsetzen würde – zu hoch werden dort die Nasen getragen. Draußen hingen aber einige Mistelzweige, stolz und festlich geschmückt, vor dem beleuchteten Schaufenster.

Handlettering „Meet me under the mistletoe!“

  • Papier: GraF it 90gr/m² Dot Grid Pad von Clairefontaine, DIN A5, Deutschland
  • Stift: Pentel Touch Brush Pen, schwarz, Japan
  • Blume: Mistelzweig
  • Dekoration: Maskingtape, farbiges Papier in Tannengrün und Gold, gekauft bei Hobbyshop Rüther

Das Gewächs hat aber auch Schattenseiten. So schreibt die Zeit über den Mistelzweig: „Der Halbparasit ist in den Kronen von Laubbäumen zu finden und raubt den Bäumen Wasser und Nährstoffe, indem er seine Wurzeln in die Wasserkanäle der Bäume schiebt. Allein Photosynthese, die Erzeugung chemischer Energie mithilfe des Sonnenlichts, betreibt er selbst.“

Mein Mistelzweig aus der Floristikboutique war nicht nur ein Halbparasit, sondern ein fauler obendrein. Die kleine Kalligraphin hatte ihren Zweig eigens im Schlafzimmer aufgestellt, damit dieser keinen Wärmeschock erleidet. Letzendlich wäre es egal gewesen, wo der Mistelzweig übernachtet hätte, denn am nächsten Morgen lagen Beeren und Zweigteile über den Dielenboden verstreut.

Vielleicht war er nicht ganz frisch, vielleicht hatte er auch einfach den (kurzen) Transport übel genommen. Zumindest konnte die kleine Kalligraphin für ihre Fotositzung nur noch auf Teile der fiesen Mistel zurückgreifen. Nun denn, auf dem Flatlay wirkt der Zweig dennoch ganz passabel.

Da die Mistel sehr langsam wächst, sind dekorative Mistelkronen meistens zwischen acht und zehn Jahren alt. Vielleicht war mein Zweig auch einfach über seinen Zenit. Da half dann auch die kühle Unterbringung und eine Vase mit frischem Wasser wohl nichts.

Das Handlettering ist dennoch schön weihnachtlich geworden und wurde von Goldpapier und einem Bogen Bastelpapier in Tannengrün eingerahmt. Geschrieben habe ich es mit einem Pentel Touch Brush Pen in schwarz auf dem fabelhaften Dot Grid Pad-Papier von Clairefontaine.

Aufgehängt habe ich meinen Mistelzweig natürlich nicht mehr. Einen Kuss habe ich mir aber dennoch abgeholt – der Mann der kleinen Kalligraphin meinte, es ginge zur Not ja auch ohne.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Lettering zur Adventszeit: O Holy Night

Zweiter Advent – und die Sterne funkeln hell vom Himmel. Welcher weihnachtliche Spruch würde besser zu einer frostigen Dezembernacht passen, als „O holy night the stars are brightly shining“?

Während ich mein Flatlay arrangierte, lief die Weihnachts-CD von Downton Abbey. Auf dieser ist auch „O Holy Night“ von Julian Ovenden anzuhören, eine stimmungsvolle Version des traditionellen Christmas Carols.

Auch wenn die kleine Kalligraphin es in diesem Jahr noch nicht zum Weihnachtsmarkt geschafft hat, so liegen doch Tannenzweige auf dem Tisch und gebrannte Mandeln in meinem Mund.

Die Einstimmung auf das Weihnachtsfest ist also in vollem Gange – und ich freue mich auf ein paar geruhsame Tage nach den letzten arbeitsreichen Wochen.

Das Handlettering für die Adventszeit habe ich mit einer cremefarbenen Rose, etwas Goldpapier und grünen Eukalyptusblättern dekoriert. Das nachtblaue Bastelpapier passt gut zur der dunkelblauen Vintage-Tasse, und verleiht dem Handlettering eine schöne Umrahmung.

Lettering für die Adventszeit „O holy night the stars are brightly shining“

  • Papier: GraF it 90gr/m² Dot Grid Pad von Clairefontaine, DIN A5, Deutschland
  • Stift: Pentel Touch Brush Pen, schwarz, Japan
  • Blume: cremefarbene Rose und Eukalyptusblätter
  • Dekoration: Vintage-Tasse mit Golddekor, nachtblaues Papier und Goldpapier mit Muster-Prägung, Masking Tape

Geschrieben habe ich auf dem Dot Grid Pad von Clairefontaine. Die kleinen Punkte (also Dots) bieten eine gute Orientierung bei der Schönschrift. Später lassen sie sich gut in Photoshop wegretuschieren, falls man das Bild nachbearbeiten möchte – Punkte lassen sich rascher digital entfernen als Linien.

Der Pentel Touch Pen wurde auch diesmal wieder in schwarz eingesetzt. Dieser Brush Pen mit Tinte auf Wasserbasis eignet sich für „Kalligrafie, Illustrationen und Skizzen“. So beschreibt J-Stuff den fabelhaften Pentel Touch, dem ich nur zustimmen kann.

Ich höre noch ein bisschen diesem schönen Weihnachtslied zu. Lasst euch nicht von der alljährlichen Hektik gefangen nehmen – einfach mal kurz hinsetzen, durchatmen und festlicher Musik lauschen. Oh, hear the angel voices!

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Aus Liebe zum Herbst

Kann man den Herbst lieben? Nun, wenn der Himmel klar ist, die Sonne flach über die Dächer scheint und ich mit warmen Stiefeln durch die bunten Blätter rascheln kann, ist der Herbst wunderschön. Aber es gibt auch die dunklen, nasskalten Tage. Beides gehört zur Jahreszeit und macht den liebenswerten Charakter des Herbstes aus – in guten wie in schlechten Zeiten.

Bei Instagram gibt es mit dem Hashtag #autumnisokay eine sanfte Untertreibung – die Menschen mögen den Herbst eben. Wer ihn aber als reine Übergangszeit sieht, tut dem Herbst unrecht. Genau wie es Emily Brontë beschrieben hatte, kann die Zeit der herunterfallenden Blätter durchaus viel Freude bereiten. Ich denke, ich mag den Herbst wirklich gern.

Zwischen sonnigen Spätsommertagen und dem Einsetzen der besinnlichen Adventszeit, spendet der Herbst die nötige Ruhe zum Durchatmen. Das Lettering „But I think I love fall most of all“ nimmt genau dieses Gefühl auf. Ich liebe zwar den Herbst nicht mehr als die anderen Jahreszeiten, aber ohne Oktober, November und Dezember würde mir einfach etwas fehlen.

Bei diesem Handlettering setzte ich erneut auf die Kombination aus Dot Grid Pad von Clairefontaine und Pentel Touch Pen. Durch den schwarzen Tonkarton bekommt der Herbstspruch einen kontrastreichen Rahmen. Auf dem Tonkarton selbst könnte man auch lettern, dann aber mit einem wasserfesten Stift, damit die Tinte nicht einsickert. Geeignet wäre dafür beispielsweise der Pilot Choose Pen in weiß.

Der Pentel ist aber momentan meine erste Wahl für das Handlettering. Bei Künstlerbedarf Boesner liest sich das wie folgt „Die feine, flexible Spitze des Sign Pen Brush ist metallgefasst und lässt sich wie ein Pinsel verwenden. Dadurch erlaubt sie variable Strichstärken und ist hervorragend für Kalligrafie, Illustrationen und Skizzen geeignet.“ Besser kann man es nicht beschreiben!

Handlettering „But I think I love fall most of all“

  • Papier: GraF it 90gr/m² Dot Grid Pad von Clairefontaine, DIN A5, Deutschland
  • Stift: Pentel Touch Brush Pen, schwarz, Japan
  • Blume: Efeu „Hedera Helix“ vom Balkon
  • Dekoration: Goldgeschirr, schwarzer Tonkarton von Folia, Deutschland

Die kleine Kalligraphin besitzt inzwischen viele Farben, aber für die Flat Lays nehme ich wirklich meistens einen schwarzen Brush Pen. Schwarz ist gnadenlos und zeigt Fehler deutlicher, als es hellere Farbtöne tun würden. Daher stehen immer mindestens drei schwarze Pentel Touch für das Hand Lettering zur Verfügung.

Zudem überzeugt mich bei den Pentel Touch Pens, dass Hülle und Kappe zu 81% aus Recyclingmaterial bestehen. Die sogenannte RECYCOLOGY-Serie ist daher sehr zu empfehlen. Die Pentels gibt es neben Boesner auch bei J-Stuff und bei Modulor in Berlin-Kreuzberg in bis zu zwölf Farben.

Die Dekoration fällt diesmal eher dunkel aus. Naja, so ein wechselhaftes Herbstwetter kann eben doch auf’s Gemüt schlagen. Wichtig ist daher, auch an trüben Tagen nach draußen zu gehen und Energie zu sammeln – denn selbst bei einem bedeckten Himmel ist das Sonnenlicht heller, als es die hellste Lampe drinnen je sein könnte.

Ich gehe jetzt nochmal kurz vor die Tür, ein bisschen durch die Straßen schlendern und die kühle Herbstluft genießen. Komm doch mit!

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Handlettering: Every leaf speaks bliss to me

Äste, Äste, Äste. Dunkel und kahl hängen sie über der Straße, als stumme Vorboten des Winters. Viel Laub hängt nicht mehr an den Bäumen, nachdem es in den letzten Tagen oft Nachtfrost gab. Es war so kalt, dass ich mich als Baum auch schütteln würde.

Kein Wunder, dass die Blätter nun alle den Gehsteig bunt färben. Aber jedes Blatt, dass herunter fällt, erzählt eine Geschichte von Blüten, vom Frühling und dem lindgrünen Zauber der Sommermonate. Daher kann auch ein herunterfallendes Blatt durchaus Freude bereiten.

Auf Englisch hieße das dann: „Every leaf speaks bliss to me, fluttering from the autumn tree.“ Gesagt hat es keine Geringere als Emily Brontë, die drittjüngste der Brontë-Geschwister. Berühmt ist Emily aber eher durch ihren fabelhaften Roman „Sturmhöhe“.

„Sturmhöhe“, oder im Original „Wuthering Heights“, ist eines meiner Lieblingsbücher. Emily Brontë schrieb nur diesen einen Roman, aber dafür einen echten Knaller. Es ist eine abgefahrene Liebesgeschichte, der ich als Hörbuch mindestens einmal im Jahr lausche.

Im Grunde geht es um die Geschwister Handley und Cathy und den Ziehbruder Heathcliff, die zwischen Liebe, Neid und Eifersucht hin und hergerissen sind. Im Kontext der Traditionen des 18. Jahrhunderts wird ihr Leben bis zum bitteren Ende erzählt. Dadurch wurde es zum Klassiker und ich glaube sogar, dass es mancherorts im Englisch-Unterricht gelesen wird.

Aber zurück zum Herbstzitat – geschrieben habe ich es auf dem Dot Grid Pad von Clairefontaine mit dem bewährten Pentel Touch Pen. Beides zusammen ist eine unschlagbare Kombination für das Handlettering. Die Buchstaben gehen gut von der Hand und durch die schwarze Tinte bekommt das Lettering einen guten Kontrast.

Handlettering mit Herbstzitat: „Every leaf speaks bliss to me, fluttering from the autumn tree.“

  • Papier: GraF it 90g/m² Dot Grid Pad, DIN A5, von Clairefontaine, Deutschland
  • Stift: Pentel Touch Brush Pen, schwarz, Japan
  • Blume: Rot-weiß marmorierte Rose
  • Dekoration: Goldgeschirr, Glitterkarton von Folia, Deutschland

Damals wurde das Buch „Sturmhöhe“ vom viktorianischen Publikum übrigens abgelehnt. Für 1847 war die Handlung zu verschachtelt, die Charaktere nicht sympathisch genug. Da keine der Personen als durchweg positiv hervortritt, fiel den Lesern die Identifikation mit den Charakteren schwer. Ohne Empathie kein Erfolg, könnte man fast sagen.

Aber selbst heute halten manche „Sturmhöhe“ für gnadenlos überschätzt. So ist es schön, dass andere den Roman gerade aufgrund seiner vielschichtigen Charaktere als Meisterwerk betrachten. Neben der kleinen Kalligraphin scheint übrigens auch Kate Bush Fan zu sein. Der Song mit dem Titel „Wuthering Heights“ ist so schön wie alles von Kate Bush – und ebenfalls ein perfekter Begleiter durch trübe Herbsttage.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Zitat zum Herbst: Autumn, the year’s last smile

Ach, wie schön der Herbst doch sein kann. Oder wie es William Cullen Bryant ausdrückte: „Autumn… the year’s last, loveliest smile.“ Es hat sich zwar ziemlich abgekühlt in den letzen paar Wochen, aber das bringt der Herbst nunmal mit sich. Solange Schal und Fencheltee mich warm halten, ist für mich alles in Ordnung.

Mein Herbstzitat stammt also von William Cullen Bryant, einem US-amerikanischen Schriftsteller, der in Massachusetts auswuchs. Nun ist Neu-England ja gerade für den Indian Summer bekannt. Insofern ist es verständlich, wenn Bryant von den farbenprächtigen Herbstwäldern wie verzaubert war. Irgendwann muss sich die kleine Kalligraphin diesen Herbst der Herbste auch mal anschauen.

Dekoriert habe ich das Foto diesmal mit einem kleinen Fuchs in Roségold. Das passt ganz gut, denn in Berlin streifen die Füchse ja gerne durch die Straßen, wenn es kälter wird. Man kann fast behaupten, je kälter desto Fuchs.

Ich freue mich schon darauf, wenn unser Tegeler Fuchs morgens heimlich um die Häuser schleicht, und denkt, ich würde ihn nicht sehen. Dieser hier auf dem Bild zumindest hatte ordentlich stillgehalten und sich jede gewünschte Pose gefallen lassen.

Herbstzitat „Autumn… the year’s last, loveliest smile.“

  • Papier: GraF it 90g Sketch 41Ib Dot Grid Pad von Clairefontaine, DIN A5
  • Stift: Pentel Touch Brush Pen, schwarz
  • Pflanze: Efeu aus Eigenzucht vom Balkon
  • Dekoration: Füchslein in Roségold, silberner Glitterkarton, von Folia Paper

Das Zitat habe ich geschrieben auf dem großartigen „Dot Pad“ von Clairefontaine und mit meinem Lieblingsstift – der Pentel Touch Pen war nämlich auch mit von der Partie. Schwarz erzeugt einen schönen Kontrast auf dem weißen Papier und wirkt dadurch besonders kraftvoll.

Die Pentel Brush Pens können wie ein Pinsel verwendet werden, was der Schönschrift natürlich gut tut. Pentel bietet viele verschiedene Farben an, die sich dann auch in Orange, Braun, Violett oder Kupfer herbstlich präsentieren. Aber um des Kontrasts willen habe ich doch wieder zum schwarzen Brush Pen gegriffen. Eine gute (Farb-)Auswahl hält der Onlineshop von J-Stuff parat.

So, mein Teetasse ist fast geleert. Ich geh mal schnell neuen aufbrühen und schauen, ob ich Reineke Fuchs schon das erste Mal sichten kann. Genießt euren Sonntag!

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Handlettering: I hope you feel beautiful today

Der Herbst hält Berlin fest umschlungen. Draußen tanzen gelbe Blätter von den Ästen, während mich drinnen warmer Fencheltee mit Honig wärmt. Dabei ist es eigentlich gar nicht so ungemütlich da draußen – die Sonne scheint zum Fenster hinein, während ich diese Zeilen tippe.

Nun hatte sich die kleine Kalligraphin aber einen kleinen Urlaub gegönnt. Auf einer kleinen Insel im Atlantik hatte es 26 Grad, überall waren farbenprächtige Blüten zu sehen und imposante Palmen säumten die Strandpromenade. Es war eine Wohltat, wenn auch recht ungewohnt im Oktober.

Zurück in Berlin erwartete mich dann eine ordentliche Verschnupfung. Der Temperaturunterschied von beinahe 20° Celsius machte meinem Körper doch arg zu schaffen. Deshalb halte ich heute meinen Hals warm und lasse mir wohltuenden Fencheltee von Pukka durch die Kehle laufen.

Letzendlich bin ich also nicht zum Kalligraphieren oder Lettern gekommen, wie ich es eigentlich geplant hatte. Daher bitte nicht wundern – der heutige Spruch stammt eigentlich von April dieses Jahres.

Im April hatte ich das Handlettering mit dem Spruch „I hope you feel beautiful today“ mit zarten Tulpen und zuckersüßen Veilchen-Bonbons dekoriert. Irgendwie fand das Lettering dann aber kein Verwendung, so dass ich eben heute darauf zurückgreifen kann.

Handlettering „I hope you feel beautiful today“

  • Papier: Tonpapier, Trophee Papier, grau, von Clairefontaine
  • Stift: Brush Sign Pen SES15C, schwarz, von Pentel, Japan
  • Blume: Violette Tulpen, Markthalle Berlin-Tegel
  • Dekoration: Veilchen-Bonbons von Le Paradis Gourmand

Ich hoffe, der Spruch gefällt euch trotzdem. Immerhin ist die Botschaft ja zu jeder Jahreszeit aktuell, und auch mit einem rotverschnieften Näschen kann man sich ja durchaus schön fühlen. Es ist zwar nicht einfach, aber es wäre möglich.

Benutzt habe ich den geschätzten Brush Pen von Pentel in schwarzer Farbe. Schreiben lässt sich damit wirklich vorzüglich, weshalb ich die komplette Linie der Pentel Brush Sign Pens empfehlen kann. Als Untergrund diente ein bewährtes Tonpapier von Clairefontaine.

Ich versuche, heute wieder ein wenig zu lettern, so dass nächste Woche doch noch neue Sprüche veröffentlicht werden können. Und irgendwo müssten auch noch welche von diesen leckeren Veilchen-Bonbons versteckt sein…

Moment, bin gleich wieder da!

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

TGIM, YOLO & TGIF

Wochenende. Dieses Phänomen, was laut Kalender zwei Tage dauern soll, aber dann bereits nach wenigen Momenten vorüber ist. Und schwupps, ist Montag und die ganze Woche beginnt von vorn.

Obwohl der Job auch Spaß machen kann, freuen wir uns darauf, am Wochenende mehr Zeit zu haben. Zeit für die Lieben, Zeit für die Lieblingsbeschäftigung. Das geht, denke ich, allen so. TGIM habe ich zumindest noch niemanden sagen hören. Dafür aber YOLO und TGIF.

Und so dachte die kleine Kalligraphin, könnte uns doch ein lustiger Spruch den Wochenauftakt versüßen. Gewählt habe ich den Spruch „Less Monday – more summer“. Dieser passt auch zum gerade ansetzenden Spätsommer gut – der September zeigt sich nämlich von seiner sonnigen Seite.

„Less Monday – more summer“ habe ich erstmals mit Crayola-Stiften geschrieben. Crayola sind eigentlich Kinderstifte, die Farbe ist lebensmittelecht und kann sozusagen gegessen werden. Habe ich aber nicht. War noch satt vom Mittag.

Crayola gehört seit 1984 zu Hallmark Cards, die unglaublich schöne Grußkarten herstellen. Der US-amerikanische Hersteller hat seinen Hauptsitz in Kansas City. Was ich nicht wusste, ist, dass Kansas City zum einen Teil zu Kansas gehört, zum anderen Teil zu Missouri. Eigentlich könnte dieser Teil dann Missouri City heißen, tut er aber nicht.

Solange die Crayola so schön schreiben, ist mir das auch schnuppe. Es ist nämlich unglaublich, dass man mit diesen Kinderstiften lettern kann. Man muss nur die ungewöhnliche Pinselspitze beherrschen, dann geht das ziemlich gut. Es ist dann auch egal, was man für ein Papier verwendet – die Mine ist eben kindgerecht konstruiert.

 

Crayola Supertips Kinderstifte für Handlettering

 

Man kann mit der Mine machen was man möchte, so robust ist diese ausgelegt. Daher sind die Stifte vor allem für Lettering-Anfänger empfehlenswert. Ein wirklich preiswerter Stift, der nicht kaputt geht und auch kein spezielles Papier benötigt? Perfekt!

Während man sich mit der Kalligraphiefeder notfalls die Pulsadern aufschlitzen kann, sind die Crayola vollkommen unbedenklich. Sie enthalten keine giftigen Begleitstoffe, lassen sich aus Textilien auswaschen und überzeugten somit auch im direkten Vergleich.

Ökotest gab den Crayola Supertips nämlich die beste Bewertung und benotete sie mit einem „Sehr Gut“. Da die Packung mit zwölf verschiedenen Farben aufwarten kann, ist auch für genug Abwechslung gesorgt – sowohl für Kinder als auch für die kleine Kalligraphin.

Handlettering „Less monday – more summer“

  • Papier: „Dot“ Grid, Graph it in 90gr/m², Sketch 41 Ib von Clairefontaine
  • Stift: Crayola Supertips, schwarz, Crayola, USA
  • Dekoration: Büroklammern in Flamingo-Form, Spielzeugladen in P’Berg
  • Blume: Gerbera vom vietnamesischen Blumenhändler

Die Stifte habe ich über die große Amazone bestellt, zwölf Stifte für vier Euro. Ein echtes Schnäppchen. Um schnell mal das Lettering zu üben, kann man diese Stifte hervorragend verwenden. Das Handling für den „Dünn-Dick-Effekt“ ist aufgrund der Mine nicht ganz einfach, doch mit etwas Übung geht’s recht gut.

Passend zum Sommerthema habe ich pinke Büroklammern in Flamingo-Form gewählt. Gekauft hatte ich diese in einem süßen kleinen Spielzeuggeschäft in der Marienburger Straße in Prenzlauer Berg. Für den Sonneneffekt kam eine gelbe Gerbera zum Einsatz, die noch immer meine Küche verschönert.

Ich hoffe, der kommende Montag wird uns gnädig sein. Und falls nicht, bleibt ja die Hoffnung auf einen besseren Dienstag. Aber solange wir den Sommer im Herzen mit uns tragen, sollten wir die Arbeitswoche gut überstehen.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Carpe Caffeine: Nutze das Koffein

Die kleine Kalligraphin ist Kaffeetrinkerin. Ohne zwei drei Tassen Kaffee am Morgen funktioniert bei mir gar nichts. Wer das auch kennt, hebe bitte die Hand. Hmm, okay, hatte ich mir bereits gedacht…

Daher muss es morgens, vormittags und gerne auch noch mal nachmittags genug Koffein in die Blutbahn geben, damit weiter gewerkelt werden kann. Um die Koffeinversorgung konstant zu halten, gibt es im Haushalt der kleinen Kalligraphin seit kurzem eine Nespresso-Maschine.

Nespresso macht die edlen Espressi, deren Kapseln man nur in speziellen Boutiquen erhält. Oder online. Aber die Boutiquen sind wirklich ein Erlebnis und zu meiner Verwunderung war die Bedienung kein Stück arrogant, sondern höflich und zuvorkommend.

In der Tat schmeckt dieser Espresso bombastisch gut, wobei die Sorte Rosabaya bei mir mit Biomilch und Muscovado-Rohrohzucker ergänzt wird. Nun kennt jeder den Vorwurf, die Aluminiumkapseln seien Sondermüll und außerdem massiv überteuert. Interessanterweise kommt dieser Vorwurf meistens von Menschen, bei denen Nachhaltigkeit bei der Papiertüte von Primark endet.

Den Preisvorwurf hingegen hörte ich von Personen, die im Besitz eines 850 Euro teuren Vollautomaten sind. Kurz den Preis einer 0,37 Euro teuren Kapsel gegengerechnet, schon war Ruhe im Karton. Außerdem werde ich lieber vom zarten Duft und der wohligen Wärme meines Heißgetränks geweckt, als durch markdurchdringende Mahl- und Zischgeräusch eines Vollautomaten.

In der Regel gibt es morgens aber den guten alten Filterkaffee aus einer 15 Jahre alten Kaffeemaschine. Mit der richtigen Kaffeesorte ist dieser durchaus lecker. Und Koffein ist ebenfalls enthalten, soviel ist klar.

Mein Handlettering „Carpe Caffeine“ habe ich mit einem neuen Water Colour Marker von Winsor & Newton erstellt. Als Papier wählte ich das „Dot“ Grid Graph it von Clairefontaine, was ziemlich gut harmonierte.

Die Wasserfarbe der Marker wurde von der perfekten glatten Oberfläche des Papiers sehr gut aufgenommen. Und zwar so gut, dass durch den individuellen Druck auf die Faserspitze kleine Farbverläufe entstehen. Das Ergebnis ist ein wunderbares Brush Lettering mit Farbverlauf-Effekt. Schick!

Meine Materialien im Überblick:

  •  Papier: „Dot“ Grid Graph it in 90gr/m², Sketch 41 Ib, von Clairefontaine
  •  Stift: Water Colour Marker, mit Brush Spitze, Winsor & Newton, preußischblau
  •  Blume: Tulpen vom vietnamesischen Blumenhändler in Alt-Tegel
  •  Dekoration: preußischblaues Tässchen mit Gold-Dekor, Antiquitätengeschäft

Die Tinte der Marker ist im Farbton super satt und flüssig. Was wichtig ist für einen fließenden Strich beim Lettering – so wird die Handschrift weicher und bekommt einen besseren Duktus.

Erhältlich sind diese Marker übrigens bei Künstlerbedarf Boesner. Es gibt dort verschiedene Sets mit sechs oder zwölf Markern. Diese sind zwar nicht besonders preisgünstig, aber den Kaufpreis durch gebotene Qualität absolut wert.

Die Geschichte von Winsor & Newton ist auch nicht uninteressant: Vom Bleistift über Ölfarben bis hin zur Kalligraphie-Tinte wird dort alles angeboten. Gegründet wurde das traditionsreiche Unternehmen bereits 1832 in London.

Im zweiten Weltkrieg musste Winsor & Newton zwar Bürsten herstellen, da die Nachfrage nach Künstlerpinseln stark gesunken war. Aber seit vielen Jahrzehnten stellen sie wieder hochwertige Künstlerartikel her, die das Leben von vielen Kalligraphen weltweit erleichtern. Im gleichen Maße, wie es Koffein tut, richtig?

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Kalligraphie für klare Anweisungen

Männer. Es geht nicht mit ihnen, aber auch nicht ohne sie, hat mal eine kluge Frau gesagt. Wer das war, weiß ich jetzt gar nicht genau. Aber sie muss schon ziemlich genervt gewesen sein. Also eigentlich ein Zustand, den jede Frau trotz einer intakten Beziehung irgendwann erreicht. Da reicht es, dass die Adiletten ein weiteres Mal im Weg herumstehen, das Fenster im Badezimmer nicht geschlossen wurde oder der Mülleimer überquellt.

Doch wie kann man den Mann auf sein Fehlverhalten hinweisen? Die charmanteste Art ist natürlich – nein, nicht nörgeln – sondern eine wunderhübsche Kalligraphie verarbeiten und dem Herren der Schöpfung dezent auf den Platz legen. Bei soviel liebevoller Aufmerksamkeit kann er sich der Botschaft eigentlich nicht mehr verschließen, oder?

Bei uns war der Mülleimer gefüllt bis zum Letzten, und ich war es einfach leid, meinen Mann erneut darauf hinzuweisen. Schließlich gehört das Runterbringen der Abfälle zu seinen Aufgaben. Also kurz an den Schreibtisch gesetzt und mit einer kleinen Schreibübung abreagiert. Wie sehr mich die Kalligraphie beruhigt, habe ich dabei auf’s Neue merken können.

Nun gut, kommen wir vom Persönlichen zum Fachlichen: „Please bring down the trash“ habe ich mit einem Brush Pen von Kuretake verfasst. Der schwarze Brush Pen „Bimoji XT2-10“ schreibt superweich und eignet sich für viele japanische Kunsttechniken wie Etegami (also Zeichnen) oder das Schreiben von Kanji (traditionelle japanische Schriftzeichen).

Der Brush Pen eignet sich perfekt dafür. Die Tinte ist schön flüssig, läuft aber nicht ins Papier, weshalb der Löschblatteffekt ausbleibt. Ich bin mit der Qualität wieder hochzufrieden – bestellt hatte ich den Stift übrigens wieder bei J-Stuff.

Für das Papier verwendete ich „Dot Grid Graph it“ von Clairefontaine in 90gr/m². Dieses Papier eignet sich wunderbar für Brush-Letterings durch die glatte Oberfläche. Das Dot-Raster ist zudem eine große Hilfe beim Einscannen der Letterings, wenn diese digital nachbearbeitet werden sollen. Es müssen dann nur die Punkte retuschiert werden, keine Linien oder Quadrate. Zudem ist es im Vergleich zum „Rhodia DotPad“ noch etwas preisgünstiger.

Allerdings scheinen die Punkte des Papiers ganz leicht durch die Tinte, was aber bei wasserbasierten Tinten immer der Fall ist. Schließlich gibt es mit dieser Tinte keine hunderprozentige Deckung. Die Dekoration erfolgte mit englischen Vintage-Rosen vom vietnamesischen Blumenhändler um die Ecke. Zusammen mit der tiefschwarzen Tinte ergibt sich so ein sehr schöner Kontrast.

Ich habe dann noch etwas geübt, den Schreibtisch aufgeräumt und mich mit Instagram beschäftigt. Irgendwann kam dann mein Mann in das Zimmer und grinste. Er brachte mir einen frischen Ingwertee und sagte: „Der Müll ist jetzt unten, Diana.“ Na bitte, geht doch.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

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