Ich möchte kein Pony

Ich möchte kein Pony. Ehrlich nicht. Was das für eine Arbeit macht: Füttern, striegeln, Gute-Nacht-Geschichten vorlesen … Nee, das wäre nichts für mich. Stattdessen erfreue ich mich gerne an wunderschönen filigranen Blüten.

Da wir im Mai die schöne Pfingstrosenzeit haben, kommen natürlich die Päonien ins Spiel. Und dass die Pfingstrose eine meiner Lieblingsblumen ist, hatte ich in den letzten Wochen bereits erwähnt. Insofern spielt mein heutiges Handlettering erneut auf die Pfingsrose an: „Don’t want a pony, I want a peony“.

Wenn man es genau nimmt, würde ich ja doch beides nehmen – Ross und Blume. Erst letztens hatte ich wieder den Film „Legende“ gesehen. Hier spielen zwei Einhörner die tragende Rolle, die für das Gute, Ehrliche und Reine stehen, sowie Tim Curry als liebestrunkener Satan auf der anderen Seite. Am Ende gewinnen die Einhörner, klar, aber nur durch Hilfe von Tom Cruise.

So leid es mir tut, der frühe Tom Cruise sah wirklich merkwürdig aus. Ob es zur Rolle gehörte, dass er als Waldgeist immer mit offenem Mund durch die Gegend lief? Sieht leider etwas deppert aus. Aber lieber deppert, als der späte und stark scientologoisierte Schauspieler. Der Film „Legende“ an sich ist aber ein schönes Beispiel für die Schaffung von Traumwelten, und wurde für „Best Makeup“ sogar für einen Academy Award nominiert.

Zurück zur Pfingstrose: Bevor ihre Zeit in zirka 1-2 Wochen vorbei sein wird, habe ich ihr noch einmal einen Spruch gewidmet. Dafür kam wieder ein Tombow ABT Dual Brush Pen zum Einsatz.

Über diesen japanischen Brush Pen hatte ich ja bereits ein paar Mal geschrieben. Dennoch ist Vorsicht angesagt, denn die Feinspitze hat eine Strichstärke von 0,8 Millimeter und ist demnach sehr empfindlich.

Sie sollte nur auf sehr glattem Papier verwendet werden. Empfehlen würde ich das Papier von Rhodia. Ich hatte für das Lettering „Don’t want a pony, I want a peony“ zuvor das Papier von Clairefontaine verwendet und muss sagen, dass mein Tombow es nicht so richtig mochte.

Leider ist meine Pinselspitze schon etwas ausgefranst, was man bei genauem Hinsehen auch feststellen kann. Auch wenn Brush Pens das Üben von Kalligraphie erleichtert – dieser Stift verzeiht gar nichts. Nun gut, für 3-4 Euro kommt dann bald Ersatz ins Haus.

Klasse finde ich den Namen des Tombows: „Crimson No 847“, der mich an den düsteren Streifen „Crimson Peak“ erinnert. Der sehr intensive, blutrote Farbton passte dann wiederum perfekt zur Farbe meiner Pfingstrose. Somit schließt sich der Kreis!

Handlettering „Don’t want a pony, I want a peony“

Papier: „Dot“ Grid, Graph it in 90gr/m², Sketch 41 Ib von Clairefontaine
Stift: Tombow ABT Dual Brush Pen, Farbe: Crimson 847, Japan
Blume: Pfingstrose in Tiefrot vom vietnamesischen Blumenhändler

Ich werde jetzt noch ein bisschen weiterüben. Derweil kann ich ja noch ein wenig darüber nachdenken, ob doch Pony oder Pfingstrose, Pfingstrose oder Pony … ach, ich hol mir erst mal einen Espresso. Basta.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Spruch in Kalligraphie: Find the beauty in every day

Manchmal klappt nichts. Gar nichts. Aber auch wirklich nichts. Solche Tage sollten sich ihren hässlichen Mantel überziehen, Zigaretten holen gehen und niemals wiederkommen. Tun die aber. Immer.

Wenn so ein bemerkenswert schlechter Tag mich mit seiner Anwesenheit beleidigt, dann muss ich eben das Beste draus machen. Hilft ja alles nichts. Was passiert war?

Ich hatte Pfingstrosen gekauft – solange die Pfingstrose blüht, bekommt sie auch einen Ehrenplatz in meinen Fotos, dachte ich. Dieses Mal hatte der Blumenhändler meines Vertrauens eine schöne Auswahl an Pfingstrosen in den Farben Rosa, Rot und Weiß. Die ganze Ladenauslage war voll mit Peonies, wunderbar!

Zuhause dann ging alles schief: Ich bereitete das Lettering vor, setzte die Blume in Szene und versuchte, das richtige Licht zu finden. Während die Blüte ihr Haupt immer wieder aus dem Fokus drehte, gab es am Himmel einen proaktiven Sonne-Wolken-Mix. Es gab nicht einen Moment, in dem das Licht für fünf Minuten konstant blieb.

Also setzte ich mein Fotomotiv um, in ein anderes Zimmer, versuchte dort mein Glück. Aber es wollte und wollte nicht klappen – der Tag hatte sich regelrecht gegen mich verschworen. Welch Ironie, dass ich gerade den Spruch „Find the beauty in every day“ für mein Lettering auserwählt hatte…

Eine Woche warten würde auch nichts bringen, weil dann die dekorative Pfingstrose verblüht wäre. Obwohl ich wirklich gut vorbereitet war – für insgesamt drei Bilder hatte ich Blumen, Dekoration und Letterings parat – bekam ich als Resultat nur ein schlechtes Foto. Grmpf.

Nun muss ich erwähnen, dass ich während der Woche alles besorge, um am Wochenende meine Shootings zu machen. In der Woche schaffe ich es wegen meines Jobs einfach nicht. Ich bin also auf die wenigen paar freien Stunden am Wochenende angewiesen. Wenn es dann nicht funktioniert, verliere ich leicht die Contenance.

Nun ja, kommen wir zurück zum professionellen Teil. Ich hatte diesmal den Tombow Fudenosuke Brush Pen getestet, einen meiner neuen Stifte von J-Stuff. Die Pinselspitze des japanischen Brush Pens ist eher robust und kann auf jedem Papier verwendet werden.

Auch einen etwas größeren Druck verzeiht die Pinselspitze, was nicht uninteressant für Lettering-Anfänger sein dürfte. Diesen Stift gibt es nur im Farbton Schwarz, allerdings kann man ihn in zwei Härtegraden kaufen (hart und weich).

Ich schreibe absolut gerne mit diesem Brush Pen und kaufe sofort einen neuen Tombow, wenn meiner mal leer geschrieben ist. Für das Papier wählte ich wieder das „Dot“ Grid Graph it in 90gr/m² von Clairefontaine.

Als Dekoration kam ein schickes Notizheft mit geprägten Goldfolien-Streifen von Go Stationery (London) zum Einsatz. Erstanden habe ich dieses in einem kleinen Dekogeschäft in der Krossener Straße in Berlin-Friedrichshain.

Leider konnte mich dieser Spruch heute nicht motivieren. Das Licht war einfach eine Katastrophe. Doch vielleicht kann „Find the beauty in every day“ euch besser motivieren. Dann wäre das zumindest ein Trost für mich. Es klappt eben nicht immer alles so, wie es soll – willkommen im Leben.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Pfingstrosen als Dekoration für Kalligraphie

Frohe Pfingsten! Für das sonnige Pfingstwochenende habe ich eine Kalligraphie mit meinen Lieblingsblumen erstellt: rosa Pfingstrosen. Dazu passte natürlich ein femininer Spruch für alle kleinen Prinzessinnen – manchmal muss man eben auf die eigenen Bedürfnisse bestehen.

Der Spruch „Please bring me peonies“ ist allbekannt. Gerade zu Anfang Mai, wenn die wunderschönen Pfingstrosen blühen, sieht man ihn auf Tassen, Beuteln und natürlich in der Kalligraphie. Insofern wollte ich diesen Spruch auch unbedingt umsetzen – wieder mit meinem Pilot Choose 07 Weiß aus Japan.

Wie die Pilot-Stifte schreiben, habe ich ja schon einige Male beschrieben. Und ich würde immer wieder zu ihnen greifen, weil sie einfach hübsche Resultate bringen. Insofern kann ich die Pilot Pens jederzeit guten Gewissens weiterempfehlen.

Die eigentliche Geschichte steckt jedoch in den Blumen. Ich werde nämlich manchmal gefragt, wie ich meine Fotos erstelle. Kurze Antwort: Es ist alles selbst gemacht! Neben dem Spruch spielt die Dekoration eine wichtige Rolle. Denn erst die Vasen, die Tassen, die Blumendekoration und das Tageslicht ermöglichen im Ensemble ein überzeugendes Lichtbild.

Das ist manchmal gar nicht so einfach – während sich gerade Wolken vor die Sonne schieben, zerfällt die Crema auf dem Espresso. Oder die Blumen machen schon vor dem Fotoshooting schlapp, bevor ich überhaupt zum Knipsen komme.

Auf diese Pfingstrosen musste ich lange warten – morgens auf dem Weg zur Arbeit sah ich sie bei einigen Blumenhändlern, abends auf dem Weg zurück waren alle vergriffen. Selbst am Samstag, trotz frühen Aufstehens, konnte ich keine mehr ergattern.

Doch eines Nachmittags, eher durch Zufall, entdeckte ich einen letzten Strauß bei einem vietnamesischen Blumenhändler am Alexanderplatz. Ich war so froh, immerhin konnte ich nun endlich den Spruch „Please bring me peonies“ umsetzen!

Am Ende ist also alles gut gegangen. Und das entspricht ja auch ein bisschen der Pfingstbotschaft, oder?!

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Zu Ehren der Pfingstrose

„Hallo, meine Name ist Diana und ich bin süchtig nach Pfingstrosen.“

„Hallo, Diana.“

Für alle anderen Pfingstrosen-Verrückten habe ich heute einen Spruch verfasst, der diese Rosenart ehren soll: „When in doubt, add peonies“.

Pfingstrosen sind wie Spargel jedoch nur für kurze Zeit erhältlich. Der Spruch „When in doubt, add peonies“ bezieht sich also darauf, im Zweifelsfalle Pfingstrosen zu wählen, da diese nur für einen bestimmten Zeitraum überhaupt angeboten werden.

Doch selbst dann sind diese speziellen Rosen nicht so leicht zu finden – nicht jedes Blumenfachgeschäft führt diese Schönheiten, vermutlich weil sie schnell verblühen und nicht besonders günstig sind.

Dabei haben Päonien eine durchaus spannende Geschichte. Hildegard von Bingen schrieb einmal über die Pfingstrose:

„Die Paeonie hilft sowohl gegen die dreitägigen wie die viertägigen Fieber… Unt wenn ein Mensch den Verstand verliert, so als ob er nichts wüßte und gleichsam in Ekstase läge, tauche Päoniensamen in Honig und lege sie auf seine Zunge, so steigen die Kräfte der Päonie in sein Gehirn empor und erregen ihn, so dass er rasch seinen Verstand wiedererlangt.“

Tatsächlich wurden Pfingstrosen im Mittelalter gegen die Gicht eingesetzt, sie sollte bei Kinder- und Frauenkrankheiten helfen und sogar bis ins 19. Jahrhundert hinein als Mittel gegen Epilepsie. Heute helfen uns Pfingstrosen eher durch ihre ästhetische Wirkung.

Da ich immer noch kein gescheites Papier für die Kalligraphiefeder habe, hier ein Lettering mit einem Tombow Dual Brushpen. Der Tombow ist zur Zeit mein beliebtester Brushpen. Ein sehr guter Stift und natürlich wieder mal aus Japan… Es gibt insgesamt 96 Farbtöne, wovon ich 24 besitze. Wenn ich Zeit habe, sortiere ich diese gerne nach Farben – macht Spaß!

Die Tombows haben eine Pinselspitze und eine normale Spitze. Insofern sind sie vielseitig einsetzbar, wobei die Pinselspitze leider sehr empfindlich ist. Sie sollte daher nur auf glattem geleimten Papier verwendet werden. Sonst kann die Spitze sehr schnell ausfransen und der Tombow wird unbrauchbar.

Gekauft habe ich meine Tombows bei Boesner. Und natürlich schreibe ich sehr gerne mit ihnen, da die Ergebnisse immer gut aussehen. Sie sind daher gerade auch für Lettering-Anfänger zu empfehlen. Und die Farben… so schön!

Da die Tinte auf Wasserbasis hergestellt wird, können verschiedene Farbtöne miteinander vermischt werden und erzeugen so herrliche Farbverläufe. Gerade für Letterings eignen sich die Tombows daher sehr.

Hier der Überblick:

Papier: „Dot Grid“, Graph it 90g/m², Sketch 41 Ib, von Clairefontaine
Stift: Tombow ABT Dual Brush Pen, Farbton „Blush 772“
Blume: Pfingstrosen, vom Blumenhändler am Alexanderplatz

Ich hoffe, die Kombination aus Brush Pen, Spruch und Pfingtrosen gefällt euch genauso gut wie mir. Ihr müsst ja nicht gleich süchtig nach Pfingstrosen werden – aber falls doch, gibt es sicherlich Schlimmeres als das.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Kalligraphie zum Geburtstag: Good Luck

Happy Birthday! Wer im Wonnemonat Mai Geburtstag hat, kann sich über eine lebhafte Natur, Sonnenschein und lange helle Abende freuen. Eine gute Freundin hat sogar am ersten Mai Geburtstag, also ein richtiges kleines Arbeiterkind. Sie hat den Riesenvorteil, am eigenen Geburtstag morgens ausschlafen und in Ruhe frühstücken zu können. Das geht bei mir meistens nur mit einem Urlaubstag…

Alle Glücklichen, die heute ihren Geburtstag feiern, bekommen von mir eine besondere Kalligraphie geschenkt: Good Luck. Möge euer neues Lebensjahr glücklich, gesund und geruhsam verlaufen!

Für alle Kalligraphie-Interessierten habe ich mal zwei verschiedene Stifte verwendet. Ich hoffe, der Unterschied wird durch die Bilder verdeutlicht. Den schwarzen Schriftzug schrieb ich mit einem japanischen Pigma Micron von Sakura, während der goldene Schriftzug mit einem Pentel Sign Pen geschrieben wurde.

Kalligraphie in Gold: Good Luck

Im direkten Vergleich kann ich sagen, dass beide Stifte sehr hochwertig verwendet werden können. Sie schreiben sauber, leichtgängig und geben Sicherheit. Allerdings sind mit dem Fineliner von Sakura natürlich mehr Striche nötig, als mit der flexiblen Faserspitze des Pentels.

Müsste ich mich auf einen Hersteller festlegen, dann würde ich wohl den Pentel wählen – hier kann ich durch den Druck auf die Faserspitze bestimmen, wie die Strichstärke ausfallen soll. Bereits durch leichten Druck kann ich die Strichstärke nach Bedarf variieren. Klasse!

Meine Wahl ist aber reine Geschmacksache, denn mit beiden Stiften kann die Kalligraphie gut geübt werden. Nochmal beide Schriftübungen in der Übersicht:

Kalligraphie Good Luck (schwarz)
Stift: Pigma Micron von Sakura, Japan
Papier: Dorée-Profi-Block, 170g/m², Größe 15×15 cm

Kalligraphie Good Luck (gold)
Stift: Sign Pen von Pentel, Japan
Papier: Dorée-Profi-Block, 170g/m², Größe 15×15 cm

Im Gegensatz zu klassischen Kalligraphiefedern haben die Stifte aber alle einen eindeutigen Vorteil: man kann sauber mit ihnen arbeiten. Daher sind Schreibübungen jederzeit möglich, ohne Vorbereitungszeit und ohne nachträglich die Schreibgeräte säubern zu müssen.

Es gibt dann zwar kein Gekleckse und keine dauerhaften Flecken auf meinem Schreibtisch – aber die mit Feder geschriebene Kalligraphie ist und bleibt einfach die Königsklasse. Insofern werde ich weiterhin fleißig üben und an meinem Federstrich arbeiten. Kommt gut durch den Mai!

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

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