Alles aus Liebe: Do all things with love

Fahrradfahren verlernt man nicht. Aber wer nach vielen Jahren das erste Mal wieder im Sattel sitzt, muss sich an das Halten der Balance erst gewöhnen. So ähnlich ist das mit Kalligraphie – es ist eben alles eine Übungssache. Je mehr ich schreibe, umso besser wird der Schwung.

Nun ist das Schreiben mit der Kalligraphiefeder recht aufwändig. Die Feder, die Tinte und das Papier müssen stimmen, sonst wird die Schrift zu krakelig. Dann muss genug Muße vorhanden sein, damit man sich auf die Kalligraphie wirklich konzentrieren kann.

Wer von klingenden Telefonen, hungrigen Familienmitgliedern und die um Parkplätze streitenden Nachbarn gestört wird, bekommt sicherlich keine schönen Ergebnisse hin. Und danach kommt dann das Reinigen der Feder und der vor ihr/mir verursachten Flecken…

Brush Pens machen es uns einfach. Für ein ordentliches Handlettering sind immer 15 Minuten zu finden, und die Hand bleibt locker in Übung. Also benutzt die kleine Kalligraphin gerne ihre Brush Pens, die wahlweise von Pentel, Tombow oder Kuretake stammen.

Für die heutige Übung mit dem Spruch „Do all things with love“ habe ich einen japanischen Brush Touch Sign Pen von Pentel verwendet. Dieser ergibt in schwarz einen schönen Kontrast zu dem hellen Ensemble mit den drei weißen Freesien.

Überhaupt Kontraste: In der heutigen Zeit scheint es mir, dass Bilder nur durch einen ausreichenden Kontrast überhaupt auffallen können. Je mehr sich ein Bild von seiner Umgebung absetzt, umso eher fällt es auf. Und im Bild selbst muss der Kontrast ebenfalls recht stark ausfallen, um die Augen auf das Wesentliche zu lenken.

Mein Handlettering setzt daher auf schwarze Tinte mit einer hellen Umrahmung. Interessanterweise sind genau die kontrastreichen Bilder in meinem Instagram Feed die erfolgreichsten. So hat diese kleine Schreibübung immerhin 34 Likes erhalten.

Handlettering „Do all things with love“

Papier: My Sketch Pad von Ebeling, 190gr/m², DIN A6
Stift: Brush Touch Sign Pen von Pentel, Japan
Blume: weiße Freesien von Blume 2000

Neben Tombow ist der Pentel mein zweiter Lieblingsstift. Die Tombows sind eher für DIN A4 und noch größere Formate geeignet, da deren Pinselspitze größer ist. Der Pentel „Sign Pen Brush“ hingegen lässt auch sehr filigrane Verzierungen zu, so dass man einfach detaillierter arbeiten kann.

Das Papier hingegen war etwas zu saugstark für meinen zweiten Lieblingsstift. Dadurch ist der Strich ausgefranst, wie man beim genauen Hinschauen entdecken kann. Aber dieser kleine Block war mit ca. 2 Euro so günstig, dass man alle seine Schreibutensilien getrost testen kann.

Allerdings nicht mit Tombow Brush Pens – mit diesen sollte man bitte keine Papierexperiemente machen. Die Pinselspitze eines Tombows ist extrem empfindlich und wäre dann gleich kaputt. Das wollen wir ja nicht…

Wenn es also doch mal schnell gehen soll, dann einfach zu einem guten Brush Pen greifen. So ein Handlettering zwischendurch hält nämlich die Hand fit und entspannt – und es bleibt auch noch Zeit für eine kleine Fahrradtour.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Carpe Caffeine: Nutze das Koffein

Die kleine Kalligraphin ist Kaffeetrinkerin. Ohne zwei drei Tassen Kaffee am Morgen funktioniert bei mir gar nichts. Wer das auch kennt, hebe bitte die Hand. Hmm, okay, hatte ich mir bereits gedacht…

Daher muss es morgens, vormittags und gerne auch noch mal nachmittags genug Koffein in die Blutbahn geben, damit weiter gewerkelt werden kann. Um die Koffeinversorgung konstant zu halten, gibt es im Haushalt der kleinen Kalligraphin seit kurzem eine Nespresso-Maschine.

Nespresso macht die edlen Espressi, deren Kapseln man nur in speziellen Boutiquen erhält. Oder online. Aber die Boutiquen sind wirklich ein Erlebnis und zu meiner Verwunderung war die Bedienung kein Stück arrogant, sondern höflich und zuvorkommend.

In der Tat schmeckt dieser Espresso bombastisch gut, wobei die Sorte Rosabaya bei mir mit Biomilch und Muscovado-Rohrohzucker ergänzt wird. Nun kennt jeder den Vorwurf, die Aluminiumkapseln seien Sondermüll und außerdem massiv überteuert. Interessanterweise kommt dieser Vorwurf meistens von Menschen, bei denen Nachhaltigkeit bei der Papiertüte von Primark endet.

Den Preisvorwurf hingegen hörte ich von Personen, die im Besitz eines 850 Euro teuren Vollautomaten sind. Kurz den Preis einer 0,37 Euro teuren Kapsel gegengerechnet, schon war Ruhe im Karton. Außerdem werde ich lieber vom zarten Duft und der wohligen Wärme meines Heißgetränks geweckt, als durch markdurchdringende Mahl- und Zischgeräusch eines Vollautomaten.

In der Regel gibt es morgens aber den guten alten Filterkaffee aus einer 15 Jahre alten Kaffeemaschine. Mit der richtigen Kaffeesorte ist dieser durchaus lecker. Und Koffein ist ebenfalls enthalten, soviel ist klar.

Mein Handlettering „Carpe Caffeine“ habe ich mit einem neuen Water Colour Marker von Winsor & Newton erstellt. Als Papier wählte ich das „Dot“ Grid Graph it von Clairefontaine, was ziemlich gut harmonierte.

Die Wasserfarbe der Marker wurde von der perfekten glatten Oberfläche des Papiers sehr gut aufgenommen. Und zwar so gut, dass durch den individuellen Druck auf die Faserspitze kleine Farbverläufe entstehen. Das Ergebnis ist ein wunderbares Brush Lettering mit Farbverlauf-Effekt. Schick!

Meine Materialien im Überblick:

  •  Papier: „Dot“ Grid Graph it in 90gr/m², Sketch 41 Ib, von Clairefontaine
  •  Stift: Water Colour Marker, mit Brush Spitze, Winsor & Newton, preußischblau
  •  Blume: Tulpen vom vietnamesischen Blumenhändler in Alt-Tegel
  •  Dekoration: preußischblaues Tässchen mit Gold-Dekor, Antiquitätengeschäft

Die Tinte der Marker ist im Farbton super satt und flüssig. Was wichtig ist für einen fließenden Strich beim Lettering – so wird die Handschrift weicher und bekommt einen besseren Duktus.

Erhältlich sind diese Marker übrigens bei Künstlerbedarf Boesner. Es gibt dort verschiedene Sets mit sechs oder zwölf Markern. Diese sind zwar nicht besonders preisgünstig, aber den Kaufpreis durch gebotene Qualität absolut wert.

Die Geschichte von Winsor & Newton ist auch nicht uninteressant: Vom Bleistift über Ölfarben bis hin zur Kalligraphie-Tinte wird dort alles angeboten. Gegründet wurde das traditionsreiche Unternehmen bereits 1832 in London.

Im zweiten Weltkrieg musste Winsor & Newton zwar Bürsten herstellen, da die Nachfrage nach Künstlerpinseln stark gesunken war. Aber seit vielen Jahrzehnten stellen sie wieder hochwertige Künstlerartikel her, die das Leben von vielen Kalligraphen weltweit erleichtern. Im gleichen Maße, wie es Koffein tut, richtig?

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

You’ll never be happy until you try

Motivation hat viele Gesichter. Das kann eine Reise sein, ein Treffen mit einer inspirierenden Person, ein anregendes Gespräch oder einfach nur Pinterest. Manchmal braucht man aber Unterstützung bei einem Projekt und ist dankbar, wenn von außen ein neuer Impuls kommt.

So einen Impuls wollte eine Kundin zum Geburtstag verschenken. Dazu wählte sie die Textzeile eines Songs von C2C feat. Dereck Martin: „You’ll never be happy until you try“.

Eigentlich spricht der Song ja von „feel happy“, aber ich finde, das „be happy“ trifft es einfach besser – es hört sich besser an, sieht geschrieben besser aus. Insofern habe ich meine künstlerische Freiheit genossen und den Spruch entsprechend abgewandelt.

Da der Geburtstag kurz bevorstand, musste ich mich etwas sputen. Aber den Spruch in der Kürze der Zeit schön umzusetzen, war für mich Motivation genug. Ich wollte schließlich, dass es ein schönes Geschenk wird und die Kundin damit Freude verschenken kann.

Also machte sich die kleine Kalligraphin ans Werk. Für die Schrift benutzte ich einen weißen Pilot Choose 07, der wie viele meiner Kalligraphiestifte aus dem Land der aufgehenden Sonne kommt. Der Pilot Pen ist aber sogar bei McPaper erhältlich. Es muss also nicht immer der gutsortierte Hobbyshop sein, obwohl ich natürlich gerne bei Boesner, im Zeichencenter Wedding oder bei J-Stuff stöbere.

Ein Vorteil, neben dem weichen Strich: Der Pilot Pen deckt sehr gut auf dunklem Papier. Die Kundin hatte sich für die Geburtstagskalligraphie einen dunklen Untergrund ausgesucht, weshalb ich schwarzen Tonkarton wählte. Der Kontrast ist ausgesprochen gut und unterstreicht die motivierende Wirkung des Spruches auch optisch.

Dekoriert habe ich mit feinen Tulpen, damit der harte Schwarz-Weiß-Kontrast etwas aufgelockert wird. Wenn die Kalligraphie aber erstmal an der Wand hängt, zum Beispiel in einem schönen weißen Holzrahmen, dann wird das Geschenk sehr edel wirken.

Ich hoffe sehr, dass sich der Beschenkte darüber gefreut hat… an dieser Stelle auch von mir einen herzlichen Glückwunsch!

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

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