Einfach und schön

Kennst du das? Der Urlaub ist vorbei, du hast morgens Stress, in den Alltag zurückzufinden und dein Lieblingsbäcker, der dir jetzt mit einem starken Cappuccino den Tagesanfang versüßen soll, ist bis Mitte Juni im Urlaub in Antalya.

In der U-Bahn tritt dir erstmal jemand auf die neuen Ballerinas, die du im Ferienort in einer Boutique an der Strandpromenade entdeckt hattest. Dann kommst du im Büro an, leider zu dick angezogen, so dass dir bereits jetzt zu warm ist und du dich erstmal kurz ausruhen musst.

Dann schaltest du den Rechner an, siehst 486 neue E-Mails, fünf Arbeitsanweisungen vom Chef (wobei sich davon zwei gegenseitig wieder aufheben) und 9,5 Post-Its auf deinem Schreibtisch, Telefon und Monitor – ja ein Post-It wurde tatsächlich durchgeschnitten oder die Hälfte war noch übrig oder jemand wollte Post-Its sparen oder so…

Schreiend weglaufen ist keine Option. Augen zu und durch? Mit geschlossenen Augen kann man zwar besser an die Wellen und den Geruch des Meeres zurück denken, aber man kann so schlecht E-Mails tippen. Glaubt es mir, ich hab’s versucht!

Wie schön wäre es jetzt, das Leben zu vereinfachen. Entschleunigung. Minimalismus. Simplify your life. Einfach mal ausmisten à la Marie Kondo. Danke, liebes bisheriges Leben, dass du mich bis hierhin begeleitet hast, aber jetzt heißt es wohl „Sayonara“. Sorry, so long.

Coco Chanel, die ich ja bereits öfters auf Berlin Kalligraphie mit Zitaten wertgeschätzt habe, hatte auch hierzu die passenden Worte: Einfachheit ist der Grundgedanke aller wahren Eleganz. Natürlich meinte sie damit eher die Gestaltung von Mode – ich möchte das aber gerne einmal auf unsere heutigen, hektischen Leben beziehen.

Handlettering „Simplicity is the keynote of all true elegance“

  • Stift: Apple Pencil auf iPad mit Procreate App
  • Pinselspitze: „Calligraphy Rough“ von LePunktNoir
  • Papier: Skizzenblock, DIN A5, 110g/m², 50 Blatt
  • Stift: Brush Pen von Sailor, von Tokyu Hands aus Kyoto
  • Pflanze: Eukalyptuszweig vom Blumenhändler in der Tegeler Fußgängerzone, Berlin
  • Dekoration: Teller aus der SOMMAR Kollektion 2018, Steinzeug von Ikea

Was in der Mode gilt, sollten wir doch auch auf den Alltag hinbekommen, oder? Wenn Coco Chanel meint, dass der Grundgedanke die Schlichtheit ist, dann könnten wir daraus auch für das tägliche Leben lernen. Einfach mal weniger machen, sagen, schreiben und meinen. Eleganz gewinnen, und damit meine ich innerliche Ruhe und Entspannung.

Bei Netflix gibt es eine Dokumentation über die Minimalists, Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus, die sich vom üblichen Arbeitsalltag und dem Anhäufen von Besitztümern verabschiedet haben. Weniger Klamotten, Möbel, Arbeitszeit. Das Leben verlangsamen und dadurch gewinnen – an Kraft und Zufriedenheit.

Nun ja, meine Entschleunigung ist das Handlettering, die Kalligraphie und die Fotografie der Flatlays. Es entspannt mich und auch, wenn es manchmal Zeit und Nerven kostet, schöpfe ich aus meinem Hobby neue Kraft.

Das Handlettering entstand übrigens am iPad, das Flatlay habe ich dazu bewusst reduziert und minimalistisch gestaltet. Vielleicht hätte es Coco Chanel in dieser Schlichtheit ja sogar gefallen?!

Wie auch immer, die kleine Kalligraphin legt jetzt kurz die Beine hoch um sich zu sammeln und wird den morgigen Tag dann bewusster und ruhiger beginnen. Was soll schließlich die ganze Hektik? Wahre Eleganz kommt aus der Einfachheit.

Liebe Grüße,

Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Do you know where the wild roses grow?

Do you know where the wild roses grow? So fragte der geheimnisvolle Nick Cave die wunderschöne Kylie Minogue. Das Gesangsduo der beiden australischen Superstars ging unter die Haut, verzauberte, und wurde zum größten Erfolg von Nick Cave & The Bad Seeds.

Jeder von uns hat einen Song, der uns über die Jahre begleitet und begeistert. Dessen Melodie und Bedeutung sich einfach nicht abnutzt. Der uns nach wie vor an viele schöne Momente erinnert.

So geht es der kleinen Kalligraphin mit dem Nick Cave-Song „Where the Wild Roses Grow“ von 1995. Das zugehörige Album „Murder Ballads“ kam 1996 heraus und enthielt ausschließlich Mörderballaden in Anlehnung an alte Moritaten.

Auch drei Duette waren enthalten – mit den 80er/90er Jahre-Stars Shane McGowan, PJ Harvey und Kylie Minogue. Unter die Haut ging vor allem das Duett mit Kylie Minogue.

Darin becirct der Mann die schüchterne Elisa Day, die sich zunächst ziert. Der Mann lässt aber nicht locker und so folgt sie ihm dorthin, wo die wilden Rosen wachsen. Leider endet das Stelldichein nicht glücklich, denn „alle Schönheit ist vergänglich“ – der Mann erschlägt das naive Mädchen und pflanzt eine Rose zwischen ihren Zähnen.

Grausam, oder? Ein Grund mehr, den Songtext „Do you know where the wild roses grow, so wild and scarlet und free?“ als makaber-schönes Handlettering aufzuarbeiten.

Handlettering „Do you know where the wild roses grow“

  • Stift: Apple Pencil auf iPad mit Procreate App
  • Pinselspitze: „Calligraphy Rough“ von LePunktNoir
  • Papier: Aquarellkarton, 250 gr/m², von Boesner Berlin
  • Blume: Rote Rose vom Alexanderplatz
  • Kalligraphiebedarf: Schwarzes Tintenfass von Windsor & Newton, Pinsel von daVinci, Feder von Nikko und Federhalter von Tachikawa, beides aus Japan mitgebracht

Als Basis für das Flatlay dient weißer Aquarellkarton von Boesner. Das gesamte Arrangement wurde in schwarz-weiß gehalten, was gut zu den beiden Protagonisten des Songs passt – schwarz für Nick Cave und weiß für Kylie Minogue. Umso intensiver wirkt das tiefe Rot der Rose, die ich in einem Vintage-Milchkännchen platzierte.

Zur Dekoration nutzte ich ein Tintenfass mit schwarzer Tinte von Windsor & Newton aus England. Ein Pinsel von daVinci sowie diverse Kalligraphie-Utensilien ergänzen das Flatlay. Die Feder von Nikko, der Federhalter von Tachikawa und die Farbpalette in Blümchenform habe ich letztes Jahr aus Japan mitgebracht.

Das Handlettering selbst erfolgte digital – mittels iPad und der Procreate App. Verwendet wurde wieder meine Lieblingspinselspitze Calligraphy Rough. Es gibt aber zahlreiche weitere Pinselspitzen, wenn man der Kalligraphie mal ein anderes Aussehen verleihen möchte.

Nick Cave wollte übrigens jahrelang mit Kylie Minogue zusammenarbeiten. Aber keinen seiner zuvor geschriebenen Songs fand er angemessen. Es musste schließlich alles passen. Als er dann „Where the Wild Roses Grow“ geschrieben hatte, ließ Nick Cave seinen kongenialen Gitarristen Blixa Bargeld (übrigens ein Berliner!) den weiblichen Part einsingen. Die Demo-CD wurde Kylie zugeschickt, die dem Duett sofort zusagte.

Wer jetzt den Song im Ohr hat und ihn einfach noch mal hören möchte, kann das gerne hier auf YouTube tun.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Alles nützlich oder wunderschön

Eine Woche Urlaub. Zwar zuhause in Berlin, aber frei. Und was macht man in der freien Zeit am besten? Aufräumen! Also hat die kleine Kalligraphin sich ein paar Regale vorgenommen und jeden Tag ein bisschen was geschafft.

Aber wie das eben so ist beim Aufräumen, man findet immer etwas, was man schon längt verloren glaubte. So auch ein Bildband von William Morris, der hinter anderen Büchern in der zweiten Reihe sein Dasein fristete. Du armer Bildband!

Beim Durchblättern begeisterten mich die vielen einzigartigen Grafiken und Patterns aus William Morris‘ Oeuvre. Ein Zitat fand ich besonders chic: „Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful“. Frei übersetzt sollte man nichts in seinem Haushalt haben, das man nicht als nützlich kennt oder als wunderschön erachtet.

Was für eine schöne Aussage. Schließlich beeinflussen uns die Dinge, mit denen wir uns täglich umgeben. Und wer sollte es besser wissen, als der große Maler, Architekt, Kunstgewerbler, Drucker und Pattern-Designer William Morris? Denn meiner Meinung nach haben wir viel zu viel an unschönen oder unnützen Sachen im Haus.

Auch bei Morris ist die Zeit des Aufwachsens – ähnlich wie bei Coco Chanel – der Ursprung des späteren Erfolgs. William Morris‘ Vater hinterließ seiner Familie ein großes Vermögen. So konnte der Sohn mit 13 Jahren das „Marlborough College“ besuchen, wo viel Wert auf Freiheit und weniger auf Disziplin gelegt wurde.

In diesem Internat im südlichen England erlernte William Morris auch Handarbeiten und zeigte früh gestalterisches Talent. Schon ungewöhnlich, diese Form der Ausbildung für einen Jungen um 1847.

Nach dem College folgte ein Studium in Oxford, wo ihm jedoch nur wenig Intelligenz nachgesagt wurde. Aber schon oft wurden große Genies verkannt, man denke nur an Albert Einstein. So begann Morris, in einem Architektenbüro zu arbeiten. Da ihm die Arbeit dort aber eintönig vorkam, beschäftigte er sich lieber mit Inneneinrichtung und Dekoration, zum Beispiel dem Handknüpfen von Teppichen und der Erstellung von Mustern für Tapeten.

Im Jahr 1861, mit 27 Jahren, gründete er die Firma „Morris, Marshall, Faulkner & Co.“ Mit Mitgründern stellte er Möbel, Wanddekorationen und Glasgemälde her. Besonders florale Muster und Szenen aus der Mythologie prägten sein Schaffen. In seiner Firma arbeitete Morris bis zu seinem Tod 1896.

Zusammen mit Walter Crane und Dante Gabriel Rossetti war Morris einer der wichtigsten Mitglieder des Arts and Crafts Movement, deren Werke heute noch die Besucher des „Victoria and Albert Museum“ in London erfreuen. Oder eben auch die kleine Kalligraphin, die den Bildband für zwei Stunden nicht mehr aus der Hand legen konnte – denn ein Muster ist eleganter als das andere.

Handlettering „Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful“

  • Stift: Apple Pencil auf iPad mit Procreate App
  • Pinselspitze: „Calligraphy Rough“ von LePunktNoir
  • Blume: Zartrosafarbene Peonie
  • Dekoration: Teller, Klammer, Kugelschreiber von Hay Design, Storchenschere, Briefmarken vom Flohmarkt

Das Flatlay zum Handlettering habe ich heute wieder selbst erstellt. Hat zwar ein bisschen gedauert bis das ganze Setting stand. Aber dann fand ich es doch ziemlich passend zum Zitat. Schließlich verbindet sich hier ebenfalls das Nützliche mit dem Schönen – ganz im Sinne von William Morris.

Nützlich ist auf jeden Fall der Kugelschreiber von Hay Design, der sehr weich schreibt. Für die Kalligraphie ist er nicht geeignet, schon klar, aber manchmal muss die kleine Kalligraphin ja einen EC-kartenbezahlten Kassenbon unterschreiben, und schon ist sie der Star an Kasse 4.

Die Dokumentenklammer in passendem Goldton stammt ebenfalls von Hay, die Storchenschere ist aber vom Süper Store aus Kreuzberg. Auf meinen Flatlays ist sie häufig zu finden. Das liegt daran, dass sie ebenfalls nützlich und schön ist – wobei ich mit ihr in der Regel nichts durchschneide.

Das Zartrosa der Pfingstrose findet sich in den Briefmarken wieder. Diese stammen vom Flohmarkt am Berliner Bode-Museum und waren bestimmt auch mal nützlich. Heute dienen sie der Dekoration und ergänzen mein Flatlay mit dem nötigen Farbkleks.

Der Espresso in meiner rosa Pantone-Tasse stand zu Beginn eher zufällig dabei, durfte dann aber über die Dauer des Shootings bleiben. Und eine Extradosis Koffein ist ja auch immer ganz nützlich.

Was habt ihr zuhause, das nützlich, schön oder sogar beides ist? Schreibt mir doch einfach über Instagram oder hinterlasst hier einen Kommentar!

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Ein Frühling, wie er im Buche steht: Dieser Beitrag wird bei 27° Celsius geschrieben und mit Ausblick auf Hummeln, die sich an Lavendel vergnügen. Natürlich inspiriert das schöne Wetter und der Duft der Blüten auf meinem Balkon die heutige Kalligraphie. Daher hat sich die kleine Kalligraphin für einen erstklassigen Sommerspruch entschieden: „Let us dance in the sun wearing wild flowers in our hair.“

Mit Sommer, Sonne, Sonnenschein wird eben alles etwas leichter. Man muss morgens nicht viel zum Anziehen herauslegen, ein kleiner Salat reicht als Mittagessen und auf dem Nachhauseweg bringt ein Joghurt-Sanddorn-Eis geschmackvolle Abkühlung. Das darf man sich nach dem kleinen Salat mal gönnen …

Allerdings ist nicht alles eitel Sonnernschein. So musste auch die kleine Kalligraphin ihre Datenschutzbestimmungen anpassen, obwohl dies nur ein kleiner, privater Blog für Kalligraphie ist. Aber man spielt natürlich nach den Regeln.

Insofern sind jetzt auch meine Datenschutzbestimmungen auf dem aktuellen Stand der DSGVO – damit alle übersendeten Daten bestmöglich geschützt sind. Bei Fragen gerne eine E-Mail an berlin_kalligraphie@web.de schicken.

Zurück zum sommerlichen Spruch: Die Aussage ist wirklich süß und man bekommt Lust auf den Sommer, auf frisch gepflückte Erdbeeren und Urlaub auf dem Land. So ein bisschen wie Anne auf Green Gables, einfach unter dem Baum liegen und am Grashalm kauen … na, jedenfalls weg von der Großstadt, von Touris, Feinstaub und Lärm.

Handlettering „Let us dance in the sun wearing wild flowers in our hair“

  • Flatlay von Made by Kasia über Creative Market
  • Stift: Apple Pencil auf iPad mit ProCreate App
  • Pinselspitze: „Calligraphy Rough“ von LePunktNoir
  • Dekoration: Rosen, MacBook, Bleistift, weiße Kerze

Aus Zeitgründen musste wieder das iPad herhalten. Die digitale Kalligraphie erfolgt darauf praktisch und schnell. Das iPad benutze ich mit der ProCreate App, die es im iTunes Store für 10,99 Euro gibt. Es ist eine wirkliche Arbeitserleichterung mit klasse Ergebnissen, wenn man wie ich als „Einzelkämpferin“ tätig ist. Zudem erfolgt das Lettering ohne Schreibwiederholungen oder Papierverschwendung.

Die größte Zeitersparnis ist aber das fehlende Fotoshooting. Denn der Kulissenaufbau inklusive Bildbearbeitung ist zeitaufwändiger, als die Recherche des Spruchs und das Kalligraphieren selbst.

Schließlich sind alle Flatlays auf diesen Blog selbsterstellt – sofern nicht anders gekennzeichnet. Für meinen kleinen Sommerspruch habe ich aber auf ein Flatlay von „Made by Kasia“ zurückgegriffen, das mit dem gewählten Spruch gut harmoniert.

Soviel zum Lettering – zurück zum Eis. Das eingangs erwähnte Joghurt-Sanddorn-Eis gibt’s nämlich auch für zuhause. Und solange die Hummeln noch die Blüten bearbeiten, werde ich mal einen Blick in den Tiefkühler werfen. Vielleicht findet sich noch ein Becher vom feinen Florida-Eis.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Auch wenn es kalt ist: Sonnenschein heilt alles

Sagen wir mal so: Der Winter hat die letzten Jahre gerade im Februar und März nochmal richtig aufgedreht. Auch 2018 war es nicht anders, denn kurz vor Ostern ging das Thermometer nachts runter auf – 14° Celsius. Ich mag es ja gerne kalt und winterlich, aber zu Ende März darf es dann schon etwas wärmer sein. Oder?

Umso mehr freut sich die kleine Kalligraphin auf die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings – denn Sonne bedeutet Leben, Wärme und Zuversicht. Bis es soweit ist, habe ich die Sonne auf Papier gebannt. Der Spruch „Sunshine in spring is the best medicine“ passt einfach wunderbar zur Vorfreude auf den Frühling.

Aber nicht nur der Sonnenschein im Frühling ist Medizin für die Seele, sondern auch die Natur neu zu entdecken und die Zeit draußen verbringen zu können, ohne Eiszapfen an der Nase zu bekommen …

So gibt es in Japan eine ärztliche Heilungsmethode, bei der Spaziergänge im Wald verordnet werden. Das Ganze nennt sich shinrin yoku und soll den Patienten gegen hohen Blutdruck und Alltagsstress helfen. So ein Waldspaziergang ist natürlich erstmal nichts neues, bin ich doch früher oft mit meinen Großeltern im Wald spazieren gegangen.

Aber dass die moderne Medizin nun die Heilkraft der Wälder als wichtig anerkennt, ist doch ein großer Schritt. Wenn dann noch tiefstehende Sonnenstrahlen durch die (leider noch blattlosen) Äste fallen und ein magisches Licht zaubern, macht das „Waldbaden“ gleich doppelt Freude.

Handlettering „Sunshine in spring is the best medicine“

  • Stift: Apple Pencil auf iPad
  • Pinselspitze: „Calligraphy Rough“ von LePunktNoir
  • Pflanze: Eukalyptusblätter
  • Dekoration: Wolldecke von TK Maxx, Feder von J-Stuff mit Essstäbchen-Ablage vom Asiashop

Hatte ich oben geschrieben, ich hätte die Sonnenstrahlen auf Papier gebannt? Nun ja, ganz so war es dann doch nicht. Das Handlettering entstand nämlich wieder auf meinem iPad. In Photoshop habe ich dann das Lettering auf das von mir arrangierte Flatlay gezogen. Als kleine Entschädigung habe ich eine Kalligraphiefeder von J-Stuff hinzugelegt, die von einem Essstäbchen-Halter aus dem Asiashop gehalten wird.

Die beiden Bio-Eier sollten das passende Osterambiente zaubern. Eigentlich sollten es drei sein, aber von den vier gekauften ist eines beim Kochen geplatzt und ein weiteres wurde vom Mann der kleinen Kalligraphin verputzt, ehe sie „ICH BRAUCH DAS ABER NOCH FÜR MEIN FLATLAY“ rufen konnte. Männer.

Die kuschelige Wolldecke kommt aus Großbritannien und wurde bei TK Maxx günstig erworben. Dekorativ ist sie allemal, aber bei den letzten Frostnächten im März konnte sie auch ihrem Hauptjob des Öfteren nachkommen und meinen Schoß wärmen.

Bleibt nur noch zu hoffen, dass sich der April etwas freundlicher präsentiert. Aber das werden wir ja in Kürze erfahren. Haltet euch warm und genießt die Sonnenstrahlen, wann immer sie euch einladen.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Jede Schneeflocke ist einzigartig

Es gibt keine zwei gleichen Schneeflocken. In der Masse beruhigen sie das Leben und legen einen feinen weißen Teppich über unseren Alltag. Doch beim genaueren Hinschauen bemerken wir, dass jede Schneeflocke ein eigenes klares Muster trägt.

So ähnlich ist das mit uns Menschen: Auch wir fallen in der Masse kaum auf, sind Bestandteil eines trägen menschlichen Stroms, der sich morgens in U-Bahnen, auf Autobahnen und in die Büros verteilt. Dabei sind wir einzeln betrachtet eine wilde Kombination aus verschiedenen Genen, jeder für sich genommen einzigartig.

Wichtig ist nur, dass man den Blick manchmal etwas genauer auf sein Gegenüber richtet. So kann es sich lohnen, ein Gespräch mit Leuten anzufangen, mit denen man sonst nicht reden würde. Die Muster aufzubrechen und auf andere zuzugehen, um neue Bekanntschaften zu machen. Möglicherweise hat man dasselbe Lieblingsbuch, träumt vom gleichen Reiseziel oder interessiert sich zusammen für die Kalligraphie.

Vielleicht hat mir der Spruch „We are like a snowflake all different in our own beautiful way“ deshalb so gut gefallen. Wir sind verschieden, alle auf unsere eigene schöne Weise – wie Schneeflocken eben. Und da wir ja noch Februar haben, passte so ein Schneeflocken-Handlettering ganz gut zur Jahreszeit.

Handlettering „We are like a snowflake all different in our own beautiful way“

  • Stift: Apple Pencil auf iPad
  • Pinselspitze: „Calligraphy Rough“ von LePunktNoir
  • Pflanzen: Eukalyptusblätter, Kienäpfel, Schleierkraut
  • Dekoration: Schal von Bijou Brigitte, Masking Tape mit Glitzer, Feder mit Stöfchen, Klemmbrett von Boesner

Geschrieben habe ich aus Zeitgründen auf dem iPad. Eigentlich sollte es nur eine kleine Übung sein, doch dann war ich mit dem Spruch recht schnell zufrieden. Der Vorteil beim iPad ist, dass ohne Schreibwiederholungen und ohne Papierverschwendung gelettert werden kann.

Genauso wie bei meinem Neujahrsspruch habe ich die Pinselspitze: „Calligraphy Rough“ von LePunktNoir gewählt. In der Procreate-App kann ich dann die Kalligraphie wunschgemäß schreiben und bei Bedarf nachträglich etwas verfeinern.

Ich mag den Spruch und wie er letztendlich auf meinem winterlichen Flatlay wirkt. Die Farben: Grau, Grün, Weiß, Holz, einfach schön… Für die Dekoration kam ein Schal aus dem WSV zum Einsatz, zu dem sich Klemmbrett und Masking Tape gesellten. Die Kalligraphiefeder wurde auf einer weißen Essstäbchen-Ablage vom Asiashop abgelegt.

Um den winterlichen Look zu betonen, kamen noch Eukalyptusblätter, zwei Kienäpfel und etwas Schleierkraut hinzu. Alles in allem wirkt mein Flatlay nun ziemlich stimmig. Das einzige, was noch fehlt, ist ein bisschen Schnee. Mal gucken, ob uns der späte Winter damit noch überraschen wird.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Zeit, etwas neues zu beginnen

Ein neues Jahr ist ein neuer Anfang. Es ist die Zeit, etwas neues zu beginnen. Gute Vorsätze zeugen davon, dass man gewillt ist, allem eine neue Chance zu geben.

Im Januar fragen die Leute, ob man sich etwas vorgenommen hat – das neue Jahr als Projekt mit zwölf Phasen. Und viele nehmen sich wirklich etwas vor. Zu den beliebtesten Vorsätzen der Deutschen gehören „Abnehmen/mehr Sport machen“, „Stress vermeiden oder abbauen“ und „Mehr Zeit für Familie und Freunde haben“.

Auch „Gesünder ernähren“ und „Weniger Alkohol trinken“ werden oft genannt. Das passt gut zu dem Vorsatz „Sparsamer sein“, denn das Geld, was man nicht in Alkohol investiert hat, kann man dann getrost zum Biomarkt tragen.

Bei den Vorsätzen finden auch die neuen Medien zunehmend Beachtung: Die Menschen möchten „Weniger Handy, Computer und Internet nutzen“ und „Weniger fernsehen“, dafür aber „Mehr Zeit für sich selbst haben“.

Natürlich hat auch die kleine Kalligraphin gute Vorsätze. Dazu zählt vor allem, mehr mit der Kalligraphiefeder zu schreiben. Denn das Schreiben mit der Feder und Tinte macht eine gute Schönschrift ja aus.

Brush Pens sind sehr praktisch und ermöglichen mit etwas Übung eine tolle Handschrift. Aber die Kalligraphiefeder ist eben etwas zickiger und möchte dementsprechend vorsichtig behandelt werden.

Also werde ich 2018 dazu nutzen, mehr mit der Feder zu schreiben. Die Ergebnisse werde ich dann natürlich auf Berlin-Kalligraphie.de veröffentlichen. Aber nur, wenn es auch wirklich ansehnlich geworden ist …

Handlettering „And suddenly you know… It’s time to start something new and trust the magic of beginnings“

  • Flatlay von Gabriela Dantur über Creative Market
  • Stift: Apple Pencil auf iPad
  • Pinselspitze: „Calligraphy Rough“ von LePunktNoir
  • Dekoration: Getrocknete Distel, Wollknäuel, Storchenschere

Bis dahin muss noch mal ein digitales Lettering herhalten. Den motivierenden Spruch „It’s time to start something new and trust the magic of beginnings“ habe ich auf meinem iPad geschrieben. Er beschreibt, was viele Menschen zum Jahresanfang empfinden. Oder wie Hermann Hesse geschrieben hatte: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“

Das gekaufte Flatlay kommt von Gabriela Dantur. Es passt gut zu meiner winterlichen Kalligraphie, da es so schön klar und hell ist. Durch die weiß gestrichenen Holzbohlen wirkt es skandinavisch schlicht. Interessant fand ich, dass auch Gabriela die Storchenschere für ihr Flatlay benutzte.

Das digitale Lettering habe ich dann in Photoshop auf das gekaufte Flatlay gezogen und etwas angepasst. Meinen guten Vorsatz, mehr mit der Kalligraphiefeder zu schreiben, werde ich aber am nächsten Wochenende umsetzen. Es ist schließlich die Zeit, etwas neues zu beginnen.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

… und der Frühling ruft: Party!

Frühling, ich habe dich vermisst: Die Blätter rollen sich zart aus den Knospen, die Abende bleiben hell, die Osterglocken werden langsam von einem Tulpenmeer abgelöst, während die Vögel jeden neu beginnenden Frühlingstag lautstark begrüßen. Ganz ehrlich: Ich werde lieber vom kräftigen Vogelgezwitscher geweckt, als vom Müllauto montags und donnerstags.

Ach Frühling, was tust du gut nach dieser langen Winterzeit. So gut, dass die kleine Kalligraphin am liebsten nur noch draußen wäre – dann muss die Kalligraphie eben mal warten. Über die vergangenen Osterfeiertage habe ich aber trotzdem etwas lettern können. Das Flatlay war schnell vorbereitet, der Spruch auch ziemlich schnell parat – es handelt sich nämlich um ein Zitat von Robin Williams.

Als Schauspieler wurde Robin Williams bekannt durch den „Club der toten Dichter“, ein Film, der Anfang der Neunzigerjahre viele Teenager berührte. Mich nicht so sehr. Ich bin dafür ein großer Fan von Gus van Sants „Good Will Hunting“. Dieser Streifen wurde aber nicht nur durch Robin Williams zu einem meiner Lieblingsfilme, sondern auch durch die minimalistischen musikalischen Meisterwerke von Elliott Smith.

Frühlingszitat „Spring is nature’s way to party“

  • Papier: Notizbuch mit Ringheftung, DIN A5
  • Stift: Pentel Touch Brush Pen, schwarz, Japan
  • Blume: weiß-rosafarbene Tulpen
  • Dekoration: Vintagetasse mit Trüffelpralinen, Storchenschere, Notizbuch von GO STATIONERY, London

Zurück zum Zitat: „Spring is nature’s way of saying, ‚Let’s party!’“ ist der originale Ausspruch von Robin Williams. Der war mir aber einfach zu lang zum Lettern. Daher musste ich sein schönes Frühlingszitat leicht kürzen. So bekommt das Handlettering jedoch mehr Dynamik verliehen.

Dekoriert habe ich mit einer Vintagetasse mit Blümchenmuster, ein paar leckeren Trüffelpralinen und meiner neuen Storchenschere. Das Arrangieren der Flatlays macht dabei fast soviel Spaß, wie das Lettern selbst.

Durch zahlreiche Flohmarktbesuche und den freundlichen Antiquitätenladen in Alt-Tegel habe ich inzwischen genügend Vintageobjekte gesammelt, um meine Kalligraphie entsprechend zu dekorieren. Immerhin lebt die Handschrift auch durch das passende Arrangement.

Aber jetzt – nach getaner Arbeit – gehe ich noch mal kurz vor die Tür, um die schöne klare Frühlingsluft einzuatmen. Ein paar Trüffelpralinen dürfen mich dabei natürlich begleiten. Bis bald!

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

Handlettering: Triff mich unter dem Mistelzweig

Weihnachten ist traditionell. Ein jeder hat seine eigenen Riten, wie das Weihnachtsfest verbracht wird: Ob Kartoffelsalat zu Heiligabend oder gleich die fette Gans, ob gesungen wird oder spaziert, ob Brettspiele den Abend abschließen oder ein Weihnachtsfilm – jede Familie hat ihre eigene kleine Tradition.

Eine schöner Brauch ist der Mistelzweig. Hängt er über der Tür, müssen die Paare darunter sich küssen – auch das ist Tradition. Es kommt aus einer Zeit, als junge Leute nicht einfach über das Smartphone anbändeln konnten, und Tanzabende oder Mistelzweige zarte Möglichkeiten waren, das andere Geschlecht zu entdecken.

Der immergrüne Beerenzweig wird dabei mit einem Band über dem Türrahmen aufgehängt, zum Beispiel über der Eingangstür. Wenn ein Mädchen nun einem jungen Mann unter dem Mistelzweig begegnet, muss es geküsst werden – das besagt die Tradition! Anderenfalls könnte es passieren, dass das Mädchen auch im nächsten Jahr noch ledig bleibt …

So stehen Mistelzweige als Symbol für tausende klopfende Herzen. Grund genug, dass sich die kleine Kalligraphin für das Handlettering „Meet me under the mistletoe!“ entschied. In den Spruch kann man ja alles mögliche rein interpretieren. Aber vor meinem geistigen Auge verabreden sich zwei junge Menschen bewusst unter dem Mistelzweig, um ihren ersten Kuss nicht dem Zufall zu überlassen.

Ach ja, es gibt übrigens den Song „Meet me under the mistletoe“ von Countrysänger Randy Travis und sogar ein Buch von Abby Clements mit dem selben Titel.

Allerdings war ein Mistelzweig gar nicht so einfach aufzutreiben. Nach vier Blumenläden war meine letzte Anlaufstelle eine Floristikboutique, in die ich sonst keinen Fuß hineinsetzen würde – zu hoch werden dort die Nasen getragen. Draußen hingen aber einige Mistelzweige, stolz und festlich geschmückt, vor dem beleuchteten Schaufenster.

Handlettering „Meet me under the mistletoe!“

  • Papier: GraF it 90gr/m² Dot Grid Pad von Clairefontaine, DIN A5, Deutschland
  • Stift: Pentel Touch Brush Pen, schwarz, Japan
  • Blume: Mistelzweig
  • Dekoration: Maskingtape, farbiges Papier in Tannengrün und Gold, gekauft bei Hobbyshop Rüther

Das Gewächs hat aber auch Schattenseiten. So schreibt die Zeit über den Mistelzweig: „Der Halbparasit ist in den Kronen von Laubbäumen zu finden und raubt den Bäumen Wasser und Nährstoffe, indem er seine Wurzeln in die Wasserkanäle der Bäume schiebt. Allein Photosynthese, die Erzeugung chemischer Energie mithilfe des Sonnenlichts, betreibt er selbst.“

Mein Mistelzweig aus der Floristikboutique war nicht nur ein Halbparasit, sondern ein fauler obendrein. Die kleine Kalligraphin hatte ihren Zweig eigens im Schlafzimmer aufgestellt, damit dieser keinen Wärmeschock erleidet. Letzendlich wäre es egal gewesen, wo der Mistelzweig übernachtet hätte, denn am nächsten Morgen lagen Beeren und Zweigteile über den Dielenboden verstreut.

Vielleicht war er nicht ganz frisch, vielleicht hatte er auch einfach den (kurzen) Transport übel genommen. Zumindest konnte die kleine Kalligraphin für ihre Fotositzung nur noch auf Teile der fiesen Mistel zurückgreifen. Nun denn, auf dem Flatlay wirkt der Zweig dennoch ganz passabel.

Da die Mistel sehr langsam wächst, sind dekorative Mistelkronen meistens zwischen acht und zehn Jahren alt. Vielleicht war mein Zweig auch einfach über seinen Zenit. Da half dann auch die kühle Unterbringung und eine Vase mit frischem Wasser wohl nichts.

Das Handlettering ist dennoch schön weihnachtlich geworden und wurde von Goldpapier und einem Bogen Bastelpapier in Tannengrün eingerahmt. Geschrieben habe ich es mit einem Pentel Touch Brush Pen in schwarz auf dem fabelhaften Dot Grid Pad-Papier von Clairefontaine.

Aufgehängt habe ich meinen Mistelzweig natürlich nicht mehr. Einen Kuss habe ich mir aber dennoch abgeholt – der Mann der kleinen Kalligraphin meinte, es ginge zur Not ja auch ohne.

Liebe Grüße,
Berlin-Kalligraphie Signatur von Diana

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